Tag der Steinacher am 19.09.2015

Gelungene Feuertaufe für das Tag-der-Steinacher-Kind

Gut, dass Steinach einen solch großen Marktplatz hat. Am zweiten Thüringer Freiwilligentag diente er nach dem Erfolg vom Vorjahr als Schauplatz für den zweiten Tag der Steinacher.

 

Steinach - Zahlreiche Vereine der Brunnenstadt hatten schon in den Wochen zuvor Ideen gesammelt und koordiniert, um sich und ihre vielfältigen Angebote auf ansprechende Weise zu präsentieren. Unter dem Motto "Steinach(er) - Überall zu Hause, in der Stänich dehämm" gab es schließlich nicht nur ein buntes Programm zum Zuschauen, sondern auch vielerlei Mitmach-Aktivitäten, bei denen sich das Publikum bereitwillig einbrachte. Vor allem die Kleinen ließen sich von den verschiedenen Abteilungen des Sportvereins SV 08 Steinach gerne zu originellen Varianten von Kegeln und Tischtennis, zu Torschießen, Dosenzielwurf und Bobbycar-Rennen animieren. Spiel und Spaß bot auch das Geschicklichkeits- und Zielangeln der Sportangler

Die Kindereinrichtungen der Stadt brachten sich aktiv mit ein ins Festgeschehen. Erzieherinnen aus der Villa Sonnenschein hatten beim Kinderschminken alle Hände voll zu tun. Ebenfalls für den Kindergarten formte "Uwitschu aus Steinitschku" bunte Luftballon-Figuren. Überall wurde gebastelt und gemalt, beim Hort der Grundschule ebenso wie beim Freizeitzentrum Reich und seinen Gästen vom Suhler Freizeittreff Auszeit der Volkssolidarität. Im Vorlesezelt des Kulturvereins Schwarzwurzel wartete Barbara Gimpel mit Märchen für die Kleinen auf, unterstützt von Theaterratte Wally. Helga Kienel hatte diverse Veröffentlichungen des Museumsvereins Schieferbergbau nebst Schiefertafeln, Griffeln und Mineralien mitgebracht.

  

Etwas abseits vom allgemeinen Trubel erfuhr ein weiteres Highlight leider nicht die Beachtung, die es eigentlich verdient hätte. In ihrem Domizil im Steinacher Bahnhof hatten die Eisenbahnfreunde Steinach-Lauscha, in Zusammenarbeit mit dem Museumsverein, eine ganz besondere Ausstellung aufgebaut. Spielsachen von Plaho, Ogas und Marolin, von Wittig, Greiner, Injecta, Vogel, Kienel oder Pewesti erinnerten anschaulich daran, wie vielfältig die Spielwarenproduktion in Steinach einst war.

Bei einem Quiz galt es, Fragen zu Steinach, seinen Sehenswürdigkeiten und seiner Geschichte richtig zu beantworten. SV-Vorstand Andreas Stauch und Bürgermeister Ulrich Kurtz kürten am Ende Einzel- und Familien-Sieger.

Feuerwehr zum Anfassen und selber machen gab es auf der Nordseite des Marktes. Die Steinacher Floriansjünger hatten ein Tanklastfahrzeug, ein Hilfeleistungs-Löschfahrzeug, einen Führungskraftwagen, einen Rüstwagen und einen Kommandowagen aufgefahren. Daneben lud ein Schild zum "Autozerschneiden für jedermann" ein. Mit einer überdimensionalen hydraulischen Rettungsschere durchtrennten selbst Kinder, unter kompetenter Anleitung, die Karosserie wie Butter. "Die Besucher sollen ruhig selbst einmal testen, was ein Feuerwehrmann alles können muss", erläuterte der stellvertretende Stadtbrandmeister René Leipold. Das fing schon beim Anlegen einer ganz normalen Ausrüstung an. Bei der Jugendfeuerwehr war neben Zielspritzen auch Gerätekuppeln eines Wasserbrunnens angesagt.

Während die einen mit viel Spaß und wachsendem Verständnis für die Leistungen der Feuerwehr arbeiteten, ließen es sich die anderen bei den diversen Angeboten an Speis und Trank wohl sein und genossen die bunte Show auf und vor der Bühne. Als Moderatoren führten Anna Hermann und Tobias Roß durchs Programm. Der Musikverein Steinach bot ebenso Hörenswertes wie der Gesangverein Steinach und der Steinachtaler Sängerkreis. Günter Hayn hatte ein Schlagermedley auf dem Akkordeon mitgebracht, Jürgen Hayn sang zur Gitarre Lieder von Reinhard Mey, Renft und Karussell. "Gurken liebt jeder, und am besten sind die vom Gurken-Peter" - mit diesem Hit lobte selbiger musikalisch seine Ware. Die Vorschulkinder der Villa Sonnenschein sangen und rezitierten unter Leitung ihrer Erzieherinnen Sandra und Isabell über "Mei Stänich". Mit Hackbrett, Akkordeon und Liedern aus den Bergen erfreuten Heidi und Rolf als Duo Schäfer das Publikum. Timo Resch hatte seinen ersten Auftritt, bei dem er sich zu "Country Roads" und "Über den Wolken" mit der Gitarre begleitete, bevor er zu Mundharmonikaklängen über ging. Julian Mahr hatte "Zehn kleine Jägermeister" im Gepäck, Steve Matthäi bot Rock'n'Roll für jedermann. Zwischendurch war Alleinunterhalter Wolfgang Queck am Ruder, während am Abend die DJs Steffen und Silvio für Stimmung sorgten. Doch nicht nur fürs Ohr wurde eine Menge geboten.

Mit interessanten Kostümen und noch beeindruckenderen Tänzen präsentierten sich die beiden Tanzgruppen der Suhler "Auszeit". Für große Begeisterung sorgte der Auftritt der "Stänichä Tanzmädla". Die Gruppe ist genau genommen ein echtes "Tag der Steinacher"-Kind. Entstanden ist sie nämlich, weil im Vorjahr nach dem Auftritt der auswärtigen Suhler die Frage im Raum stand: "Und wo sind unsere eigenen Tanzmädchen?" Gefragt - getan. Seit Oktober trainieren nun dreizehn Mädchen mit Unterstützung des SV 08 einmal wöchentlich bei Elvira Matthäi und Susan Koch. Der Probenraum im Altersheim hat ihnen noch eine Zugabe beschert. Eine Oma dort hat nämlich süße Blümchen für die Kostüme der Tänzerinnen gehäkelt. Ein generationsübergreifendes Projekt gewissermaßen. Und ein erfolgreiches dazu. Für ihre Tänze erhielten die Kleinen frenetischen Applaus. Und vielleicht hat ja sogar das SV 08-Lied, zu dem sie mit so viel Begeisterung über den Markt gehüpft sind, den Fußballern im Fellbergstadion geholfen, die dort gerade über den SV Isolator Neuhaus-Schierschnitz triumphierten.

 

erschienen auf www.insuedthueringen.de am 23.09.2015

Bilder: Doris Hein