Glaswannendurchbruch Glaswerk Ernstthal am 08.09.2015

Havarie in Glaswerk: Heißes flüssiges Glas ausgelaufen

Ernstthal - Etwa drei Tonnen flüssiges und 1200 Grad heißes Glas sind am Dienstagmorgen im Glaswerk Ernstthal (Lkr. Sonneberg) unkontrolliert ausgetreten. Arbeiter wurden dabei nicht verletzt.


Zuvor war für eine planmäßige Wartung die Produktionslinie gestoppt worden. Während des Glasablassens kam es dann allerdings durch einen technischen Defekt an der Wanne zum unkontrollierten Ausbruch. Anders als zuvor berichtet war die Wanne nicht gebrochen.

Die drei Tonnen Glasschmelze ergossen sich in die Werkhalle. Gegen 4.38 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. 70 Feuerwehrleute aus insgesamt zehn umliegenden Orten der Landkreise Sonneberg, Saalfeld-Rudolstadt und Kronach in Bayern seien bis Mittag im Einsatz gewesen, um zu verhindern, dass ein Feuer ausbricht. Dabei musste Kühlwasser über etwa 600 Meter lange Wegstrecken zum Glaswerk gebracht werden. Zwei Stunden lang flossen pro Minute 1600 Liter. Durch den Einsatz betriebeigener Kräfte und der Feuerwehr sei das Leck nach kurzer Zeit geschlossen worden. Gefahr für Personen und Umwelt habe zu keiner Zeit bestanden, teilte Geschäftsführer Thomas Köhler mit. Ein Feuerwehrmann hatte nach Angaben von Kreisbrandinspektor Mathias Nüchterlein allerdings Kreislaufbeschwerden. Er habe sich jedoch schon vor Ort schnell wieder erholt.

Der Glas-Schaden schätzt die Polizei auf 15 000 bis 20 000 Euro. In der Summe seien noch nicht die Schäden in der Halle enthalten. cob/st - www.insuedthueringen.de am 08.09.2015